Ein Törn mit BOB

Darf ich vorstellen: das ist BOB, auch bekannt als B.O.B. oder buoy over board (engl. für Boje über Bord)! Bob musste viel mit machen bei unserer Woche SKS Training.



Bootsübernahme am Samstagnachmittag: Die Vorcrew ist beim ASV Kiel die Jubiläumsregatta mitgesegelt. Zum anschließenden Sommerfest auf dem Hof gesellen wir uns dazu und genießen ein bisschen Normalität mit Tanz und Musik unter Segelnden. Sonntagmorgen geht es mit dem SKS-Training los. Wir machen eine ausführliche Bootsübernahme, checken jede Ecke der Röde Orm. Doch wo ist eigentlich die Notpinne? (Hinweis: diese Frage per sms macht die Obmannschaft etwas panisch ;)) Alles gefunden! Dann geht es los die Kieler Förde raus in den Olympiahafen Schilksee. Hier liegen wir längsseits an der Pier, sodass wir super die An- und Ablegemanöver üben können.

Für Montag stehen Hafenmanöver an: Drehen, An- und Ablegen, Aufstoppen, klappt alles! Abends sind wir froh, dass endlich der Motor wieder aus ist. Mit sechs SKS-Trainees dauert es doch lange, bis alle mal geübt haben. Dienstag geht es wieder raus aufs Wasser. Der Wind hat aufgefrischt und wir entscheiden uns für kleine Segelgaderobe. Mit G4 und Reff2 machen wir trotzdem noch gute Fahrt.
Unser Trainer hat seinen Heckkorb-Sitzplatz für sich entdeckt und bleibt tapfer trotz guter Schieflage im Boot dort sitzen, jederzeit bereit, Bob für uns ins Wasser zu werfen. Und dann muss Bob gerettet werden.. Ausguck besetzen! Wir üben unter Segeln, nur mit Motor und unter Segeln+Motor. Am nächsten Tag das gleiche Spiel, heute sogar noch ein bisschen mehr Wind. Q-Wende und Quickstop bis Bob gerettet ist. Aber jetzt wissen wir immerhin, dass wir auch bei viel Wind jemanden gerettet bekommen!
Die Woche geht schnell um, Donnerstag ein bisschen Wetterkunde, Manöver nochmal üben, auch mal einen längeren Schlag hoch nach Damp Segeln mit Navigation und Peilung. Wir testen die Notpinne, fühlt sich heftig an.. hoffentlich brauchen wir sie nie!

Freitag ist unser letzter Übungstag, der Wind flaut ab, plötzlich brauchen wir die G3 und das Groß ungerefft, also wiederholen wir nochmal alles Gelernte mit Leichtwind. Bob bricht uns in einem Manöver beim Einholen. Der Schock ist groß, doch wir können den Hals von Bob mit einer Schelle reparieren, wir brauchen Bob schließlich noch am nächsten Tag für die Prüfung! Endlich ist auch mal Sonnenschein, wir werfen nachmittags den Anker und schließen die Woche mit Baden in der Ostsee ab.



Samstag ist Prüfungstag, ein bisschen aufgeregt erwarten wir die Prüfer im Hafen. Lobend wird zur Kenntnis genommen, dass wir mit einem 40-Fuß-Boot die Prüfung machen, die Manöver sitzen.
Ein großer Dank geht an unseren Trainer Ronald, der uns mit viel Ruhe und Geduld super vorbereitet hat! Nur ein Mal durfte er in der Woche auch ans Steuer, bzw. besser gesagt an die Notpinne - zum Ausprobieren.

6 Tage, 6 Menschen, 6 SKS Scheine, ab jetzt kann noch mehr gesegelt werden!

Johanna Herbst