Team TOKE Racing Youngsters am Ballern - Kieler Woche Langstrecke „Silbernes Band“

Das Silberne Band ist der krönende Abschluss der Dickschiffregatten der Kieler Woche. Am Freitagabend ging es fürs TeamTOKE zusammen mit 36 anderen Boote auf die Langstrecke um Langeland und durch den Svendborgsund. Bei sehr wechselhaften Bedingungen versprach dies auf einer Strecke von rund 125 sm alles von wunderschönstem Champagnersegeln bis zu Flaute auf der Ostsee. TOKE erreichte TopSpeed von 14,8 Knoten!

Unser von Aerö Rund bereits eingespieltes Team aus Finn Vosteen, Lukas Thiell, Jana Scherbarth, Ole Schmidt, Philipp Prünte und Johanna Herbst wurde fürs Silberne Band noch um Ulrike Engeln verstärkt, sodass wir zu siebt in die Langstrecke mit der TOKE als fully crewed in ORC C gingen. Die Taschen mussten gar nicht groß ausgepackt werden. Schön, dass der Juni so viele Segelwochenenden bietet. Wir starteten am Donnerstagabend mit einem Teambuilding auf der KiWo und dem Kettenkarussell und checkten von oben schon mal die Windbedingungen für den Start am Freitag aus. Wieder an Land analysierten wir das Wetterrouting und die Streckenoptionen. Die Route durch Svendborgsund und Rund Langeland stand fest, einzig ob von West nach Ost oder andersherum blieb noch bis zum Start offen. (Nicht nur) wir hofften auf einen Gennischlag durch den Sund, wäre doch eine Kreuz in dem engen Fahrwasser eher mühselig.



Freitagmittag: Wir verholten uns nach Kiel Schilksee hoch, bei ordentlichen Böen von bis zu 30 Knoten testeten wir reffen und die letzten Manöver und meldeten dann im Regattabüro. Am Steg trafen wir in der ORC Area auch auf die anderen Teilnehmer. Niels und Trung aus dem Verein kamen uns besuchen, sie sind auf der Matchbox dabei. Start: um 19:00 Uhr begann die Startphase. Nach Safety Check am Startschiff erfuhren wir die Route. Entgegen unserer Hoffnung lag der Kurs als Kreuz durch den Svendborgsund. Positiv daran, wir begannen mit einem schönen Downwind zur Langeland-Südspitze. Das wurde spannend: zwei Felder splitteten sich auf - Kiel Leuchtturm nördlich oder südlich passieren. Beim Downwind-Start auf den verschiedenen Bügen wurde es daher eng, wir entschieden uns für die Durchfahrt unterhalb des VTG und erkämpfen uns unseren geplanten Backbordbug-Start.

Der erste Schlag machte Spaß pur! Mit dem großen A2 und einem perfekten Anlieger düste die TOKE speedy über die Ostsee. Kiel-Langeland in nur 2h 40min, wir segelten konstant über Rumpfgeschwindigkeit, unser Top-Speed 14,8 Knoten. Die Nacht und Langeland rückte näher und die erste Schicht legte sich trotz des Adrenalin-Kicks schlafen. Doch der Schichtwechsel kam verfrüht. Lautes Wecken durch schlagendes Tuch, das muss doch nicht sein. Beim Setzen der Gastlangflagge (Dänemark in Sicht) zog es die TOKE in einen Sonnenschuss. Wir bekamen es gut gerettet und genossen die letzten schnellen Böen nun doch wieder in voller Crewstärke an Deck, die Gischt spritzte und jede Welle machte Spaß!



An der Langeland-Südspitze gab es einen Postkarten-Sonnenuntergang und es kam die Landabdeckung, nun konnten wir uns die anderen Boote in der Nähe in Ruhe ansehen. Hier gab es wohl größere Fuck-Ups, wir sahen zerfetzte Spi-Reste am Masttop flattern, bei anderen musste jemand in den Mast und klarieren. Bei nun etwas ruhigerem Wetter konnten wir wieder in unsere Schlafschichten übergehen und die warmen Kojen wurden fleißig durchgetauscht, immerhin durfte trotz mehr Gewicht jede:r einen eigenen Schlafsack & Zahnbürste bei uns an Bord haben. Im AIS checkten wir aus, wir hatten einige aus der ORC A + B aus den ersten Startgruppen eingeholt, juhu, Genni-Kurse bei Wind mag die TOKE.



Derweil beginnt die Deck-Crew mit unserer Lieblingsbeschäftigung: Segelwechsel. Der Kurs luvte an und wir wechselten auf den kleineren Gennaker. Wir haben nachgezählt, letztendlich haben wir mehr Segelwechsel als Crewstärke absolviert. Zur Stärkung gibt es leckeren Nudelsalat in den Regattanäpfen und auch bei den Schoten im Cockpit ist eher Salatstimmung, das Auge isst mit.

Zum Sonnenaufgang kreuzten wir mittlerweile gemeinsam durch den Svendborgsund, Langeland-Nord wurde passiert und zu Wendeduellen sahen wir die Ellide vom ASV Kiel und auch einige andere Boote wieder: der Wind war, nachdem er in der Nacht mit 18 Knoten so gut durchgehalten hatte, mittlerweile leider ruhiger, die Strömung im Sund anfangs noch gegen uns. Doch es ging voran und wir passierten Avernakö und Aerö.



Hinter Aerö mühten wir uns weiterhin kreuzend wieder Richtung Süden, der Wind drehte mit… das gibt es doch nicht, bei Aerö Rund hatten wir hinter Aerö genau die gleiche Situation, aber mit der Leichtwindfock der TOKE und genügend Bassantrieb lässt es sich in der Sonne aushalten. Wir hofften auf den angekündigten Winddreher und hielten auf Kiel Leuchtturm zu. Dank Rasmus setzte dann auch zügig der Wind mit einem schönen Dreher auf 90 Grad wieder ein. Unser geliebter Knüppel-Genni ging hoch und machte uns wieder Laune! Die Ziel-Jagd mit dem ASV Kiel mit Code Zero vs. Genni wurde nochmal spannend. Wir gehen knapp hintereinander durchs Ziel, in verrechneter Segelzeit haben wir das Duell gewonnen! Insgesamt ersegelten wir in 20h 46min 37s den 11. Platz in der Gruppe ORC C+D (15 Boote).



Uns hat die Regatta sehr viel Spaß gemacht, wir segeln gern zusammen, hatten wunderbare Segelmomente, traumhaften Speed und gute Musik!

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